Umfrage zeigt: Selbständige Wissensarbeiter halten sich in der Krise gut

Umfrage zeigt: Selbständige Wissensarbeiter halten sich in der Krise gut

Freelancer-Befragung zu Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf selbständige Expertenarbeit

Der Bundesverband für selbständige Wissensarbeit e.V. hat in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen (IMI – Institut für Management und Innovation) eine Studie zu den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf selbständige Wissensarbeit durchgeführt. Dabei haben 1.464 Freelancer, die direkt über die Mitgliedsunternehmen angeschrieben wurden, ihre Wahrnehmung zu den Auswirkungen der Krise mitgeteilt. Die Befragung erfolgte im Zeitraum vom 24. Juni bis zum 13. Juli 2020.

Von den Befragten hat die überwiegende Mehrheit mehr als 5 Jahre Erfahrung als selbständige Experten und mehr als zwei Drittel der Befragten erwirtschaften einen Tagessatz von über 700 Euro.

Die Befragungsergebnisse machen deutlich, dass sich die Corona-Krise auch auf die Auftragslage und die Projektakquise von Freelancern auswirkt; allerdings sind bisher nur wenige selbständige Wissensarbeiter auf die finanziellen Corona-Soforthilfen von Bund und Ländern angewiesen.

Hierzu ergänzt der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes für selbständige Wissensarbeit, Carlos Frischmuth:

„Die Ergebnisse unserer aktuellen Covid-19 Befragung bestätigen, dass selbständige Wissensarbeiter und Freelancer im Durchschnitt ein gutes bis sehr gutes Einkommen erzielen und verantwortungsbewusst vorsorgen. Dies erlaubt ihnen zudem, gewisse Durststrecken aus eigener Kraft zu überstehen. Es bleibt wichtig, Selbständigkeit in Deutschland differenziert zu betrachten!“

 

In der Befragung gibt ein Drittel der Befragten an, keine Auswirkungen auf die eigene Auftragslage durch die Corona-Krise zu bemerken. Bei knapp zwanzig Prozent der Freelancer ist das aktuelle Projekt vorzeitig beendet worden und bei rund einem Drittel der Befragten sind keine Folgeprojekte in Aussicht.

 

Allerdings hat nur jeder Fünfte einen Antrag auf finanzielle Soforthilfen von Bund oder Ländern gestellt. Mehr als die Hälfte der Freelancer sieht keinen Bedarf, Soforthilfen zu beantragen bzw. sieht diesen momentan noch nicht. Teilweise liegt keine Antragsberechtigung vor.

 

Auf die Frage nach den Auswirkungen der Pandemie auf die Akquisetätigkeit geben mehr als zwei Drittel der Freelancer an, dass sich ihre Akquisewege in den letzten Wochen nicht verändert haben. Bei etwas mehr als 20 Prozent hat sich die Akquise von Projekten durch die Pandemie dennoch verändert. Vor allem die Nutzung von Online-Portalen und die Akquise über  Projekt- und Personaldienstleister sowie das eigene Netzwerk haben während der Krise an Bedeutung gewonnen. Stark abgenommen hat demgegenüber die Folgebeauftragung.

Eine Übersicht der Befragungsergebnisse finden Sie hier.
Die Befragung wurde als Teil einer Untersuchung zu den Auswirkungen der Gesetzgebung in Deutschland auf den Einsatz von externen Experten durchgeführt. Diese soll in Kürze ebenfalls veröffentlicht werden.

Diese Befragung entstand in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen.